Kirchengemeinden feiern Pfarreigründung

Der Anlass für den Festgottesdienst in der St. Georgskirche in Georgensgmünd war kein alltäglicher: Gefeiert wurde der Zusammenschluss der drei Kirchengemeinden Georgensgmünd, Petersgmünd und Rittersbach zum 1. November zu einer gemeinsamen Pfarrei.

Unter Glockengeläut und den Klängen der Posaunenchöre von Georgensgmünd und Rittersbach zogen Pfarrerin Cornelia Meinhard, Diakonin Marion Degenhardt-Ebersberger, Pfarrer Martin Kraus und Vikar Thomas Meinders mit den Kirchenvorstehern der drei Gemeinden in die St. Georgskirche ein.  

Pfarrerin Meinhard hieß die zahlreichen Gottesdienstbesucher herzlich willkommen, darunter auch die Bürgermeister Koch, Schiffermüller und Auernhammer sowie einige Gemeinderäte. Sie dankte den Kirchenvorstehern für ihren großen Einsatz, um die Pfarreigründung auf den Weg zu bringen. Ein Jahr lang sei gemeinsam überlegt, diskutiert und gerungen worden, um aus der Not eine Tugend zu machen. „Der Wegfall der Pfarrstelle in Rittersbach mit Eintritt von Pfarrer Werner Gottwald in den Ruhestand war der Auslöser, um über die Pfarreigründung nachzudenken“, erklärte Cornelia Meinhard. Die Kürzung sei eine Folge der derzeitigen Stellenplanung der Landeskirche, die in naher Zukunft mit spürbar weniger hauptamtlichen Mitarbeitern auskommen müsse. Durch das vorausschauende Handeln der Kirchenvorstände, das diese mit ihrem Ja zur Pfarreigründung bewiesen hätten, und durch neue Schwerpunktsetzungen im Team der Hauptamtlichen könne auch künftig eine gute gottesdienstliche und seelsorgerliche Versorgung der drei Gemeinden gewährleistet werden.

Die vier Kirchtürme von Mäbenberg, Georgensgmünd, Rittersbach und Petersgmünd.
Bildrechte H. Gröschel-Pickel

Mit einem Lied wurde um den Segen Gottes für die neu gegründete Pfarrei gebeten. Danach überbrachten Kirchenvorsteher aus allen Gemeindeteilen ihre persönlichen Segenswünsche in Form von eigens ausgesuchten Bibelversen. Als sichtbares Zeichen für das Zusammenwachsen und das gleichberechtigte Miteinander der Kirchengemeinden in der neuen Pfarrei setzten sie vier Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammen – darauf zu sehen die vier Kirchtürme aus Georgensgmünd, Petersgmünd, Rittersbach und Mäbenberg.

In ihrer gemeinsamen Ansprache spannten Pfarrerin Meinhard und Pfarrer Kraus den Bogen vom Predigttext über die großen Weltereignisse hin zu dem vergleichsweise „kleinen Geschehen“ der Pfarreigründung hier vor Ort. Aus dem Pauluswort an die Gemeinde in Rom (Römer 8, 18-25) hoben sie einen Gedanken besonders hervor: die Hoffnung auf Gottes Herrlichkeit, die der Apostel dem Leiden der Zeit gegenüberstellt. „Gott weiß um unsere Grenzen und setzt Worte der Hoffnung dagegen“, resümiert Martin Kraus. Es sei keine Provokation oder Naivität von Paulus, in schweren Zeiten auf diese Hoffnung zu verweisen, sondern wichtig und richtig. Wir Menschen bräuchten Hoffnung, um das Dunkle in der Welt auszuhalten.

Er wünschte der neuen Pfarrei, dass Hoffnung von ihr ausgehen möge, dass Gemeindeglieder zu Hoffnungsbringern und Friedensstiftern werden, statt angstvoll um sich selbst zu kreisen. Pfarrerin Meinhard verstärkte diese Gedanken: „Die Kirche will nicht auf das Jenseits vertrösten. Vielmehr gilt: Wer sich im Himmel bei Gott aufgehoben weiß, der kann bereits im Hier und Jetzt stark sein. Es ist heilsam, Worte der Hoffnung in unserer Welt immer wieder laut auszusprechen. Und ich bin auch hoffnungsvoll für unsere Pfarrei, dass wir das gut hinbekommen.“

Der Gottesdienst klang für die Festgemeinde bei Kaffee und Kuchen rund um die St. Georgskirche Kirche aus. Auf kleinen Puzzleteilen wurden dabei gute Wünsche für die neue Pfarrei notiert. Zusammengesetzt werden sie Sinnbild dafür sein, dass aus den einzelnen Gemeinden im Zusammenspiel hoffentlich etwas Buntes, Schönes und Großes erwachsen wird.   

Heike Gröschel-Pickel, Presse Dekanat Schwabach